Der Mord in der Voliere

Es war einmal…

ein süßes Streifenhörnchen welches in einer großen Voliere bei uns im Garten wohnte. Es hieß Robby und war sehr schüchtern. D. h. eigentlich konnte man ihn nur aus einiger Entfernung betrachten, denn wenn man eine für ihn zu schnelle Bewegung machte (sprich, wenn man sich überhaupt bewegte) dann flüchtete er sofort in eins seiner zahlreichen Verstecke. Aber ich fand ihn trotzdem total putzig und wenn ich im Garten saß und einfach nur ein Buch las, dann schaute er immer ganz interessiert zu mir herüber.

 

Im Sommer 2005 passierte dann das Unglaubliche. Robby wurde bestialisch ermordet. Meine Eltern waren im Urlaub. Normalerweise kümmern sie sich immer um die Gartengestaltung und –bewässerung. Doch so war ich nun dran mit Blumen gießen und es war sehr heiß. Ich stand so ca. 4 m vom Käfig entfernt und wässerte die Erdbeeren, schaute leicht verträumt zum Käfig von Robby und dachte erschrocken: Da stimmt was nicht. Ich stellte den Wasserschlauch ab und lief zum Käfig. Das Bild, das sich mir bot, war mehr als grausam! Robby klemmte zwischen den horizontalen Gitterstäben. Sein Kopf war innerhalb des Käfigs, der Rest seines toten Körpers war außerhalb der Voliere. Der Schwanz war vollständig abgefressen und die Fliegen machten sich bereits an dem armen Kerl zu schaffen. Sein Mund stand weit offen und gerade in dem Moment, krabbelte eine Fliege aus seinem Mund heraus! Ich schrie nach meinem Schwager. Der kam dann ganz aufgeregt runter. Er befreite den armen kleinen Kerl aus dem Gitter.

Den Mörder haben wir nie überführen können. Wir haben zwar eine Vermutung, aber eine Vermutung reicht ja nicht zur Verurteilung. Somit läuft der Mörder nach wie vor auf freiem Fuß herum.