Die Spinne im Schlafzimmer

Es war einmal…

früh morgens um 4.00 Uhr in meinem Schlafzimmer. Ich wurde wach, warum weiß ich nicht mehr und konnte nicht mehr einschlafen. Also machte ich das Radio an. Dort erörterte der Sprecher gerade die Vorteile des Single-Daseins. Ich stimmte ihm gedanklich in vielen Punkten zu und musste dann jäh feststellen, dass es Sch… ist, wenn man alleine ist. Denn meine Augen fielen auf eine unheimlich große, schwarz behaarte Spinne, die im oberen Eck über meinem Benjamin saß. In diesem Moment wünschte ich mir wirklich einen Freund, der diese Spinne entfernen konnte, aber es war ja halt niemand da. Also musste ich selbst handeln. Ich überlegte, wen ich denn um diese Zeit anrufen konnte – jou, niemand. Ich lag wie versteinert in meinem Bett und überlegte, überlegte und überlegte. Dann kam mir die Idee! Ich hatte am Tag zuvor eine neue Flasche „Haarlack – extra stark“ gekauft. Was man damit besprühte, wurde direkt bewegungsunfähig. Ich ging also todesmutig durch die Tür, knapp unter der Spinne vorbei, um ins Bad zu gelangen. Dort bewaffnete ich mich mit der Flasche Haarlack und schlüpfte wieder ins Schlafzimmer. Dann sprühte ich das Zeug wie eine Verrückte auf die Spinne, sie fiel dann runter auf den Deckenfluter, der in dem Eck hinter dem Benjamin stand. Dort sprühte ich sie dann weiter runter. Da lag sie nun auf meinem Teppichboden und wollte davon kriechen. Doch sie klebte schon ziemlich stark und somit war sie nicht wirklich schnell. Ich sprühte also in Todesangst weiter und weiter, bis sie sich keinen Millimeter mehr bewegen konnte - und meine neue Flasche Haarlack leer war. Ja, nun lag sie da. Was nun? Ich holte einen dicken Katalog aus dem Wohnzimmer. Doch ich wollte ja keine Blutspuren auf meinem Teppich! Also berührte ich die klebrige Spinne nur ganz leicht mit dem Katalog. Und es funktionierte! Sie blieb daran kleben! Dann hielt ich den Katalog so weit weg von mir, wie ich nur konnte (Teleskoparme wären hier wirklich von Vorteil gewesen) und öffnete die Balkontür. Da legte ich dann den Katalog samt anhängender Spinne auf den Boden. Dann verrammelte ich sämtliche Türen und Fenster, da ich natürlich in meinem Wahn davon überzeugt war, dass jetzt gleich der ganze Family-Clan der Spinne über mich herfallen würde, um den grausamen Mord an ihrem Familien-Mitglied zu rächen. Das Ende vom Lied war, dass ich selbst schier erstickte, da ich ja im Schlafzimmer die ganze Flasche Haarlack versprüht hatte und es sich in diesem Raum nicht mehr wirklich viel Luft befand. Aber ich überlebte – gerade so ;-)) Am nächsten Morgen holte mich ein Freund zum Badminton spielen ab. Ich bat ihn, doch bitte den Katalog samt Anhang mit runter zum Mülleimer zu nehmen, was er auch tat – aber auch voller Ekel im Gesicht.