Der Sturz aus dem Fenster - Klappe die 2.

Nein, diesmal war es kein Dienstag... sondern Sonntag, morgens 5.30 Uhr. Samstags zuvor war der erste Tag im Jahr, an dem es richtig warm war und ich hatte nachts das Fenster offen gelassen, da ich nicht im Traum daran dachte, das Drama von vor 4 Jahren würde sich wiederholen. Aber: weit gefehlt! Ich lag also friedlich schlummernd in meinem Bett, als ich plötzlich von einem kläglichen Miauen geweckt wurde. Meine erste Vermutung: 'Travis ist wieder aus dem Fenster gestürzt' bewahrheitete sich leider. Ich also raus aus dem Bett und zum Fenster. Miles saß wieder ganz interessiert auf der Fensterbank und schaute sich das Häufchen Elend, welches sich wieder auf den kleinen Mauervorsprung des Nachbarhauses gerettet hatte, neugierig an. Nun redete ich ihr natürlich wieder Mut zu, dass sie den Sprung sicherlich schaffen würde, dass sie keine Angst haben bräuchte usw. ... aber keine Chance. Nun, sonntags morgens um 5.30 Uhr konnte ich ja schlecht irgendjemand anrufen. Die Methoden vom letzten Mal versuchte ich dieses Mal erst gar nicht. Dann kam mir eine Idee: Ich habe einen großen Einkaufskorb, in den Travis sehr oft hinein springt und dort schläft. Den holte ich und hielt ihn aus dem Fenster. Travis war verzweifelt, was wollte ihr Frauchen denn nun mit dem Korb? Als ob sie nicht schon genug Probleme hätte. Nach ca. 20 Minuten hatte sie dann endlich verstanden, dass sie sich da einfach nur rein setzen sollte. Als sie allerdings den ersten Fuß in den Korb tat, fing dieser natürlich an zu wackeln, da ich ihn ja frei in der Luft hielt. Sie erschreckte sich bei der wackeligen Angelegenheit dermaßen, dass sie gleich wieder zurück ins Gebüsch wich. Hm, dieser Versuch war gescheitert. Also musste ich mir was Neues ausdenken. Den Ansatz mit dem Korb fand ich eigentlich sehr gut. Ergo ging ich in die Küche und füllte ein Schälchen mit Sheba. Das Schälchen stellte ich in den Korb. Dann ging ich wieder zum Fenster und schob Travis auf der Mauer mit dem Korb etwas beiseite, damit der Korb dort fest stand. Ich wusste, dass meine kleine verfressene Travis da nicht widerstehen konnte. Nach weiteren nicht enden wollenden 20 Minuten fasste sie dann endlich erneut den Mut, einen Fuß in den Korb zu setzen. Nachdem der Korb nun nicht mehr wackelte, hüpfte sie hinein und ich konnte sie endlich wieder ins Zimmer holen! Sie schlich mir dann schnurrend um die Beine und ging dann erst einmal in die Küche, um auf den Schreck was zu essen... mein kleines Dickerchen. Danach hat sie sich den ganzen Tag unterm Bett verkrochen, sie wollte wohl von der grausamen Welt da draußen nichts mehr sehen.

 

Nun werde ich wohl eine Sicherung vor meine Fenster machen, damit so ein Drama nicht noch einmal passiert :-)